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Chronik des Feuerschützenvereins 1896 Klingenberg e.V.

Chronik des Feuerschützenvereins 1896 Klingenberg e.V.

„Behufs Gründung eines Vereins waren zu der heute, dem 09. September 1896 einberufenen Versammlung der früheren Kegelgesellschaft sämtliche Mitglieder derselben erschienen und wurde die Beratung durch Herrn Ellenberg eröffnet. Man kam überein, eine Zimmerstutzengesellschaft zu gründen und dem neuen Verein den Namen Zimmerstutzenverein Klingenberg zu geben.“ So lautet der allererste Eintrag in den guterhaltenen Protokollbüchern unseres Vereines.

Vor genau einem Jahrhundert also beschlossen verdiente Klingenberger Bürger im Gasthaus „Zum Ochsen“ einen Zimmerstutzenverein zu gründen.

Zweck des Vereines war nach § 1 der Satzung: „...wöchentlich mindestens einmal seine Mitglieder zu gemeinschaftlichen Schießübungen zu vereinigen, um das gesellige Wesen zu fördern, bei Ausschluss aller fremdartigen Bestrebungen“.

„Mitglied kann jeder unbescholtene Mann werden, der das 18. Lebensjahr überschritten hat“, hieß es weiter in der Satzung.

Carl Ellenberger als Initiator des neuen Vereines wurde einstimmig zum Oberschützenmeister gewählt, Valentin Kuhn zum Schützenmeister, Heinrich Frank zum Kassier, Semy Fried zum Schriftführer, Adam Kuhn zum Zeugwart, Franz Ebert, Otto Wagner und Georg Mauer zu Beisitzern.

Am 2. Oktober 1896 wurde bei Büchsenmacher Giebner ein Vereinsstutzen in Auftrag gegeben, so dass schon am 22. Oktober das erste Vereinsschießen, das sogenannte Herbstschießen, stattfinden konnte. Als Vereinslokal und Schießstätte diente der obere Saal des Gasthauses „Zum Ochsen“ (da befindet sich das heutige Klingenberger Rathaus).

Bereits vier Monate später, am 10. Januar 1897, nahmen die Klingenberger Schützen erstmals an einem öffentlichen Preisschießen bei der Dammer Zimmerstutzengesellschaft teil. Dabei konnte Adam Kuhn aus Klingenberg immerhin den 12. Preis erringen.

Im März 1897 veranstaltete der Zimmerstutzenverein sein erstes öffentliches Preisschießen in der

Ebert'schen Brauerei, denn das Vereinslokal war zu klein für die vielen auswärtigen Gäste. Damals waren Preise in Höhe von 300 Mark ausgesetzt.

1897 wurde Valentin Kuhn zum Oberschützenmeister gewählt.

Beim zweiten öffentlichen Preisschießen 1898, bei dem unter anderen die Zimmerstutzenvereine Germania Frankfurt-Bornheim, Damm, Hanau, Frohnhausen, Obernburg und die Königlich-Privilegierte Schützengesellschaft von 1447 Aschaffenburg teilnahmen, konnte der spätere Oberschützenmeister Josef Anton Nickles den 1. Preis erringen.

Bis zur Jahrhundertwende nahmen die Klingenberger Schützen an vielen auswärtigen Preisschießen teil, so zum Beispiel in Wertheim, Damm und Aschaffenburg.

Als am 29. April 1900 auf Anregung von Damm ein Zimmerstutzenverband Vorspessart für die Bezirke Aschaffenburg, Alzenau, Obernburg und Miltenberg gegründet wurde, war der Klingenberger Zimmerstutzenverein als Gründungsmitglied dabei. Der Verband sollte die Aufgabe haben, einzelne Vereine zu fördern und Regelungen für die immer beliebter werdenden Preisschießen aufzustellen.

Unter der Leitung des neuen Oberschützenmeisters Valentin Ebert erwog der Ausschuss am 22.09.1900, den Ankauf eines Schießplatzes zu bewerkstelligen. Um dafür die finanziellen Grundlagen zu haben, beschloss man, das Vereinsgeld auf die District-Sparkasse zu tragen.

Der Höhepunkt des Jahres 1902 war das Winterschießen am 17. Dezember, für Klingenberg das erste Verbandsschießen des Zimmerstutzenverbandes Vorspessart.

Die Veranstalter wie die Gäste waren begeistert, so dass schon im August 1903 erneut ein großes Verbandsschießen in Klingenberg in der Festhalle des Turnvereines stattfand.

Für die musikalische Umrahmung sorgte die Kapelle des Ersten Garde-Dragoner Regimentes aus Darmstadt. Die damals besonders hervorgetretenen Preisträger aus Klingenberg waren: Josef A. Nickles, Valentin Kuhn, Adam Kuhn, Valentin Ebert, Hugo Michel, Karl Kuhn, Weilhelm Kuhn, Heinrich Frank, Franz Ebert und Rockemayer.

Bei der Generalversammlung am 30.03.1904 wurde der Name des Vereines umgeändert in „Schützenverein für Feuerschießen“. Bei dieser Versammlung wurde weiterhin beschlossen, nach Plänen von Vereinsmitglied Hugo Michel eine eigene Schieß-Stätte im Stadtwald zu Klingenberg auf der Hohen Schanze (beim heutigen Aussichtsturm) zu erstellen. Schon nach vier Wochen, am 28. April des gleichen Jahres, wird die amtliche Genehmigung durch das Königlich-Bayerische Bezirksamt zu Obernburg erteilt.

Es wurde ein Kredit von 1000 Mark aufgenommen, um diese Anlage zu finanzieren. Die Bürgschaft hierfür übernahmen 14 vorausschauende und zuversichtliche Vereinsmitglieder. Um Zinszahlungen zu sparen, zeichneten die Vereinsmitglieder Anteilscheine in Höhe von je 20 Mark. Der Kredit konnte damit innerhalb eines halben Jahres zurückbezahlt werden. Durch Auslosung wurden jährlich – je nach Finanzlage – drei bis fünf Anteilscheine durch den Verein zurückbezahlt.

Das Eröffnungspreisschießen der Stände mit 175 Meter, 130 Meter und der 60-Meter-Schießbahn fand im September 1904 statt.

Da der Klingenberger Verein jetzt eine richtige Schießanlage hatte, trat man noch im selben Jahr dem Deutschen Schützenbund bei.

Für das Jahr 1905 vermerkt das Protokollbuch, dass von der Behörde eine „Concession für Wirtschaftsbetrieb am Schießplatz“ erteilt wurde. Außerdem wurden vereinseigene Gewehre angeschafft, eine Scheibenbüchse und eine Büchse für laufend Wild. In diesem Jahr wurde auch mit Tontaubenschießen begonnen.

1909 wurde eine zweite 130-Meter-Standscheibe und ein „Saustand“ errichtet. Somit hatte der Schützenverein Klingenberg eine vollwertige Anlage mit Schutzhalle erstellt. Es konnte geschossen werden auf 60-Meter laufend Wild, auf 130 Meter und sogar auf 175 Meter. Dem Klingenberger Waldschießhaus war nicht nur ein sportlicher Erfolg beschieden, auch der Pavillon im Grünen mit deftiger Vesper und Klingenberger Wein und Bier war bald ein Anziehungspunkt für Naturfreunde und Wanderer aus nah und fern.

In den folgenden Jahren wurde die Saison je nach Witterung im April oder Mai mit einem offiziellen Anschießen eröffnet. Das Hauptpreisschießen im Sommer hatte mit einer Klingenberger Ehrenscheibe einen festen Platz im Jahreslauf. Für viele Schützen aus der näheren Umgebung, aber auch bis aus Wertheim oder aus Frankfurt, wurde dieses Sommerschießen fast schon zur Institution, und sie kamen immer wieder gerne nach Klingenberg. Ende August bis September endete das sportliche Schießen mit einem offiziellen Abschießen. In der Winterszeit fand der regelmäßige Schießbetrieb im Gasthaus „Zum Ochsen“ mit dem Zimmerstutzen statt. Man kehrte dann zu den Anfängen des Vereines zurück und vergnügte sich bei geselligen Kegelabenden. Aber es gab auch andere gesellschaftliche Veranstaltungen wie Schützenbälle oder Ballbesuche bei anderen Vereinen. So diskutierten die Ausschussmitglieder zum Beispiel 1904 lange darüber, unter welchem Motto man den Ball des Turnvereines Klingenberg besuchen sollte. Schließlich einigten sich die Ausschussmitglieder auf das Motto „Auerhahn-Jagdgesellschaft“.

Außerdem veranstaltete man in der Faschingszeit auch eine sogenannte „Närrische Kneipe“, wohl der Vorläufer heutiger Kappenabende.

Diese glückliche Zeit für die Klingenberger Schützen endete abrupt mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, er brachte von 1914 – 1919 eine Zwangspause. Das Protokollbuch merkt dazu an, „...dass die meisten unserer Mitglieder dem Rufe des Vaterlandes folgen mussten.“ Vorübergehend wird der Schießplatz i Jahre 1919 der Klingenberger Einwohnerwehr zur Verfügung gestellt.

Im März 1919 wird der Schießbetrieb langsam wieder in Gang gebracht. Der Verein zählt 1920 immerhin wieder 40 Mitglieder.

1921 feiert der Verein sein 25jähriges Stiftungsfest, zu dem die Stadt Klingenberg einen Ehrenpreis in Form eines Silberpokales mit Widmung im Werte von 550 Mark stiftet.

1924 wird Valentin Ebert für 25jährige Vereinsführung zum Ehrenschützenmeister ernannt. Oberschützenmeister wird Jakob Zöller, Schützenmeister Emil Söngens. Der Verein tritt dem Unter- und Oberfränkischen Schützenbund bei.

Beim ersten Bundesschießen in Schweinfurt errangen Ludwig Weichel und Alfons Kullmann hervorragende Preise.

Oberschützenmeister Jakob Zöller wird bei der Bürgerwahl am 07. Dezember 1924 zum Bürgermeister der Stadt Klingenberg gewählt. 1926 wurde Emil Söngens Oberschützenmeister, dann Lothar Schmitt und Ludwig Weichel.

Für das Jahr 1929 berichtet das Protokollbuch von einer dringenden, kurzfristig einberufenen Ausschusssitzung, da mit Einführung des Reichswaffengesetzes festgelegt wurde, dass jeder Besitzer eines Feuerstutzens einen Waffenschein zu beantragen habe. Es wurde beschlossen, diese Anträge sofort beim zuständigen Bezirksamt zu stellen.

Als einer der ersten Schützenvereine führten die Klingenberger Feuerschützen Kleinkaliber-Schießen als neue Disziplin ein. In diesem Jahr wurde auch zum erstenmal ein Königsschießen veranstaltet: Erster Schützenkönig des Vereines wird Theo Ebert.

Anfang der 30er Jahre zeigten sich auch bei den Klingenberger Freuerschützen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Immer weniger auswärtige Schützen nahmen an Veranstaltungen in Klingenberg teil, und auch die Klingenberger Schützen mussten das Geld für Fahrtkosten und Munition sparen. Nicht einmal das Geld für eine Fahrt nach Rohrbrunn brachte man 1931 auf und musste der Not gehorchend daheim bleiben.

Beim Sebastianschießen, das alljährlich im Januar stattfand, wurde 1932 erstmals ein Damenstand aufgestellt. Der Schriftführer bedankte sich ausdrücklich recht herzlich bei den Damen für die fleißige Beteiligung.

Anfang Januar 1933 kam der Vorstand der Klingenberger Feuerschützen zum letzten Mal für viele Jahre durch demokratische Wahlen ins Amt, denn auf der nächsten Generalversammlung am 17. Januar 1934 gab es keine geheimen Abstimmungen mehr.

Nach den Vorgaben für die Schützenvereine durch den Reichssportwart wurde der Vereinsführer (wie der Oberschützenmeister ab jetzt genannt werden musste) und sein Stellvertreter von der Generalversammlung „...durch Erheben von den Plätzen bestimmt. Danach wurden die Ausschussmitglieder vom Vereinsführer persönlich durch Handschlag verpflichtet.“

Die Zeit demokratischer Wahlen aller Vorstandsmitglieder war - wie überall in Deutschland - für lange Jahre vorbei. Auch der Umgangston des Protokollbuches änderte sich. Aus dem „treu-deutschen Schützengruߓ musste jetzt ein „Schützenheil“ werden. Des weiteren berichtet uns das Protokollbuch, dass 1934 sieben Mitglieder „ausgetreten“ und zwei Mitglieder „weggegangen“ sind, der Mitgliederstand betrug Ende 1934 nur noch 34. Wie es der damaligen Ideologie entsprach, wurde auch der Schießsport als „Volks- und Wehrsport“ unter dem Motto „Üb Aug und Hand fürs Vaterland“ vereinnahmt.

1936 löste Theo Ebert den langjährigen Oberschützenmeister, bzw. Vereinsführer, Emil Söngens ab, der zum Ehrenschützenmeister ernannt wird.

Das erste Städteturnier mit dem Zimmerstutzen fand 1937 gegen Aschaffenburg/Damm statt. Mit Freude registrierte das Protokollbuch im selben Jahr einen hoffnungsvollen Neuzugang im Verein: Oswald Durschang, der 1929 für Aschaffenburg/Damm Deutscher Meister geworden war, kam nach Klingenberg.

Im Mai 1937 wurde unter großer Beteiligung der Klingenberger Bevölkerung das 40jährige Jubiläum gefeiert. Der üppig ausgestattete „Gabentempel“ fand sogar in der damaligen Zeitung lobende Erwähnung.

Im selben Jahr ging man vom Preis- zum Meisterschaftsschießen über und konnte gleich einen ersten Erfolg verbuchen: Kreismeister 1937 wurde die Klingenberger Mannschaft mit folgenden Schützen: Oswald Durschang, Karl Nickles, Hubert Kuhn und Robert Dotzel.

Auch 1938 erkämpfte sich die selbe Mannschaft die Kreismeisterschaft im Feuerschießen und Oswald Durschang den Einzeltitel. Beim großen Volksfestschießen in Nürnberg errang der gleiche Schütze den Ehrenpreis der Stadt Nürnberg.

Theo Ebert dankte 1939 ab. Sein Nachfolger wurde der langjährige Kassier Hermann Neubert. Bei den Kreismeisterschaften belegten Oswald Durschang und Johann Graf (Altschütze) 1. Plätze beim Feuerschießen.

Hubert Kuhn errang beim Odenwälder Preisschießen in Beerfelden mit der Pistole mit 49 Ringen den 1. Platz, eine hervorragende Leistung für den bis jetzt in Klingenberg unbekannten Schießsport.

Im Jahr 1940 wurde Sanitätsrat Dr. Endres zum Ehrenmitglied des Schützenvereines ernannt. Er stiftete dem Verein seinen Feuerstutzen.

Am 23.05.1941 kamen die Ausschussmitglieder im Gasthaus „Zum Schwert“ zur letzten Ausschusssitzung für viele Jahre zusammen. Man besprach Pläne, die Schießanlage zu verbessern, Instandsetzung in Angriff zu nehmen und die notwendigen Bauarbeiten hierfür zu vergeben. Doch diese Pläne konnten durch die weitere Kriegsentwicklung nicht realisiert werden.

Nach dem Krieg wurde auf Verlangen der alliierten Besatzungskräfte das Waldsschießhaus auf der Alten Schanze geschliffen. Nicht nur die Schießanlagen, sondern leider auch die Gartenwirtschaft musste niedergerissen werden; für die nächsten Jahre sollten alle Schützenvereine in Deutschland verboten bleiben.

Die Sorge um das tägliche Überleben und das strikte Verbot jeglicher Schusswaffen in Privatbesitz ließen weder Vereinstätigkeit noch irgendwelche schießsportlichen Übungen zu.

Im April 1953 fand im Gasthaus „Zum Schwert“ die erste Versammlung zur Wiederbelebung des Schützenvereines statt. Es dauerte jedoch noch weitere vier Jahre, bis die materiellen Grundlagen ausreichend waren, um wieder ein geordnetes Vereinsleben einzuführen.

15 erfahrene Mitglieder, die zum Teil schon vor dem Krieg dem Verein angehörten, aber auch junge, schießsportbegeisterte Klingenberger kamen am 19. Februar 1957 in der „Altdeutschen Weinstube“ von Heinrich Dauphin zusammen, um den traditionsreichen Verein wiederzubeleben.

Hermann Neubert wurde zum ersten Schützenmeister gewählt, sein Stellvertreter wurde Heinrich Dauphin, heute Ehrenmitglied. Die weitere neue Vorstandschaft setzte sich zusammen aus: Willi Klingenberger, Willi Schneider, Oswald Durschang, Ottmar und Hubert Kuhn, Robert Hepp und Ludwig Weichel. August Schmitt wird Ehrenmitglied.

Ein paar Wochen später, am 27.03.1957, wurde das erste offizielle Schießen im Saal des Gasthofes „Zum Hirschen“ (heutiges Teddybärmuseum) veranstaltet. Drei flexible Stände wurden hergerichtet, um mit dem Luftgewehr auf zehn Meter Distanz zu schießen, andere Waffen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht zugelassen.

Im Oktober 1957 griffen die Feuerschützen die alte Tradition des Königsschießens wieder auf. Trotz der für damalige Verhältnisse sehr hohen Einlage (Startgeld) von fünf DM war die Beteiligung recht beachtlich. Die drei besten Tiefschüsse beim Königsschuss erzielte Alfred Freiwald und wurde damit zum Klingenberger Feuerschützen-König proklamiert.

Ab 1958 wurden vergebliche Versuche unternommen, den Schießsport wieder in einem richtigen Schützenhaus betreiben zu können. Der alte Schießplatz beim Aussichtsturm kam wegen seiner Abgelegenheit nicht mehr in Frage. Ein neu vorgeschlagener Platz „Im Steinig“ (Altenbrunn) wurde von der Forstbehörde abgelehnt.

Im Jahr 1959 wird der Feuerschützenverein 1896 e. V. Klingenberg unter der Nummer 97 in das Vereinsregister Obernburg eingetragen.

Bert Kirschner übernimmt 1960 das Amt des 1. Schützenmeisters, sein Vorgänger Hermann Neubert wurde zum Ehrenschützenmeister ernannt. Da jetzt eine wiedergegründete Luftgewehrmannschaft an den Gaurundenkämpfen teilnahm, wurde das Problem eines eigenen Schützenhauses immer dringlicher. Gemeinsam suchten die Vereinsmitglieder in der näheren Umgebung nach einem geeigneten Gelände.

Verschiedene Schützen schlugen den Heuneschluchtgraben als geeignetes Gelände für einen neuen Standort vor. Hier würde es sich durch die natürlichen Gegebenheiten geradezu anbieten, eine Schießanlage mit Schützenhaus zu errichten.

Der Vorstand beschloss, ein Gutachten von einem Fürther Sachverständigen des Bayerischen Sportschützenbundes (BSSB) einzuholen. Nach einer Ortseinsicht bezeichnete Dipl.-Ing. Gronemann das obengenannte Gelände als ideal. So entschloss sich der Verein, am „Roten Stutz“ ein neue Schießanlage zu bauen. Der Klingenberger Stadtrat befürwortete am 07. Juni 1960 das Baugesuch des Vereins und stimmte zu, dass das Gelände Am Roten Stutz dem Verein in Erbpacht überlassen werde.

Am 30. April 1960 begann die Firma Spall mit den Planierungsarbeiten für den 100-Meter-Stand im Heuneschluchtgraben. Mit viel Elan und der Schippe in der Hand bereiteten die Schützen das unwegsame Gelände so vor, dass am 07. März 1961 zusammen mit der Firma Stegmann mit den Bauarbeiten angefangen werden konnte.

Alle halfen zusammen, so dass der Rohbau Ende 1960 fertiggestellt werden konnte.

Ein großer sportlicher Erfolg gab den Klingenberger Feuerschützen weiteren Auftrieb: Oswald Durschang erkämpfte sich 1961 beim Deutschen Bundesschießen in München unter 5087 Schützen mit dem Kleinkaliber-Gewehr den 10. Platz.

Hermann Pfister (den Klingenbergern wohl besser als „Schmoller“ bekannt) wird 1962 zum 1. Schützenmeister gewählt.

Am 25. Mai 1962 fand unter großem Hallo der allererste Schießabend im neuen Schützenhaus statt; ab diesem Zeitpunkt konnte der gesamte Schießbetrieb – Training und Gaurundenkämpfe – auf eigenen Ständen durchgeführt werden.

Von 1963 bis zum Frühjahr 1965 sind viele Schützen jedes Wochenende – manche sogar unter der Woche nach Feierabend - am Roten Stutz, um gemeinsam mitzuarbeiten, dass die Bauarbeiten an der Schießanlage, im Schützenhaus und den Außenarbeiten vorankommen.

Einen weiteren schönen Erfolg konnte die Luftpistolenmannschaft 1964 verzeichnen: Reinhard Brand, Gustav Breunig, Robert Durschang und Adolf Eckert errangen erstmalig für den Klingenberger Feuerschützenverein den Sieg im Gaurundenkampf.

Für das Jahr 1965 vermerkt das Protokollbuch, das der Feuerschützenverein Klingenberg auf die stattliche Größe von 85 Mitgliedern angewachsen sei.

Am 23. Mai 1965 wurde das fertiggestellte Schützenhaus mit Schießständen durch den Klingenberger Stadtpfarrer, Herrn Schlagmüller, offiziell eingeweiht. Abordnungen befreundeter Vereine aus Klingenberg und Umgebung, Bürgermeister Riermaier, und die Mitglieder des Feuerschützenvereines nahmen am festlichen Weiheakt und anschließender Feier teil.

Für besondere Verdienste wurden der 1. Schützenmeister Hermann Pfister und 2. Schützenmeister Ludolf Spall mit dem Protektoratszeichen des BSSB ausgezeichnet. Gleichzeitig wurden für besonderen Einsatz beim Schützenhausbau folgende Schützen geehrt: Reinhard Brand, Adolf Eckert, Hugo Lüft und Heinz Müller. Bert Kirschner wurde zum Ehrenschützenmeister ernannt.

Erstmalig nach dem Krieg wurde wieder mit Feuerwaffen geschossen. Die neu ins Leben gerufene Sportpistolenmannschaft bestreitet den ersten Wettkampf bei der Königlich Privilegierten Schützengesellschaft von 1447 Aschaffenburg.

Der bisherige Schützengau „Main-Spessart“ wurde 1966 geteilt, da er durch das zunehmende Interesse am Schießsport zu groß geworden war. Der Klingenberger Feuerschützenverein gehört ab jetzt dem Schützengau „Maintal“ an.

Die Luftgewehrmannschaft mit Gustav Breunig, Reinhard Brand, Robert Durschang, Herbert Leibmann und Adolf Eckert wurde bei den Gaurundenkämpfen Sieger in der Gauklasse. Bei den ersten Gaumeisterschaften belegte Adolf Eckert und die Sportpistolenmannschaft erste Plätze. In den folgenden Jahren waren die Klingenberger Schützen bei auswärtigen Schützenvereine gefürchtete Gegner, sie errangen in verschiedenen Disziplinen viele Gaumeistertitel.

1967 wurde Willi Schneider zum Schützenmeister gewählt. In diesem Jahr begannen neben den bisherigen Luftgewehrständen die Bauarbeiten für fünf 25-Meter-Pistolenstände. Reinhard Brand qualifizierte sich erstmals mit der Luftpistole für die Bayerischen Meisterschaften.

Bei den unterfränkischen Bezirksmeisterschaften gab es 170 mit der Luftpistole durch Hans Kuhn und die Mannschaft jeweils zweite Plätze. Bei den Bayerischen Landesmeisterschaften erreichte die Luftpistolenmannschaft den beachtlichen 6. Platz. Hubert und Ottmar Kuhn erhielten Urkunden für 50jährige Mitgliedschaft im BSSB.

Edgar Berberich wurde 1971 zum 1. Schützenmeister gewählt. Durch seine Initiative erhielt das Schützenhaus Strom und eine Wasserleitung.

Die Luftpistolenmannschaft erkämpft sich erstmals die Unterfränkische Meisterschaft. Bei den Bayerischen Meisterschaften landet die gleiche Mannschaft auf de 3. Platz. Reinhard Brand erhält als erster Pistolenschütze Unterfrankens das Meisterschützenabzeichen des Deutschen Sportbundes (DSB).

Anlässlich der 75-Jahr-Feier des Feuerschützenvereines fand am 31. Juli 1971 im Saalbau Hemschak ein Festabend statt. Für die musikalische Gestaltung sorgten die Jagdhornbläser aus Großheubach und der Gesangverein Klingenberg. Schützenmeister Edgar Berberich wurde mit dem Protektoratszeichen des BSSB ausgezeichnet.

Der Pistolenstand wurde mit einer vollautomatischen Duellanlage ausgerüstet.

Ein Name beherrscht das Protokollbuch für 1973: Reinhard Brand wurde Unterfränkischer Bezirksmeister mit der Freien Pistole. Bei den Bayerischen Meisterschaften erkämpfte er sich mit der Luftpistole den 3. Platz. Bei der Deutschen Meisterschaft in Wiesbaden kam dann der größte Erfolg des Klingenberger Schützen: Reinhard Brand wurde mit der Luftpistole mit 570 Ringen Deutscher Meister.

Ganz Klingenberg und besonders der Feuerschützenverein freute sich mit Reinhard Brand über diesen großartigen Erfolg. Die Schützen feierten im überfüllten Saalbau gebührend mit vielen Freunden aus nah und fern ihren herausragenden Schützenbruder Reinhard Brand.

Zwei ehrenvolle Berufungen des BSSB wurden Reinhard Brand zuteil, als er in Innsbruck und Ruhpolding im Länderkampf gegen Österreich eingesetzt wurde.

Hermann Pfister wurde zum Ehrenschützenmeister, Franz Xaver Daum, Josef Müller und Robert Dotzel wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Auch 1974 wurde Reinhard Brand wieder mit der freien Pistole Bezirksmeister.

Bei den Bezirksrundenkämpfen mit der Luftpistole steht erneut die Klingenberger Mannschaft ungeschlagen an der Spitze. Beim Endkampf der sieben Bezirksklassensieger in Unterhaching gewann unsere Mannschaft 1974 mit Reinhard Brand, Edgar Berberich, Gustav Breunig und Erhard Kasten – und wurde somit Bayerischer Landesssieger und Gewinner des Bayernpokales.

Erstmals wurde die Klingenberger Mannschaft mit der Freien Pistole 1975 Bezirksmeister. In der Einzelwertung siegte Günter Bayer. Bei den Bayerischen Meisterschaften landete die Mannschaft auf dem 5. Platz.

Welch dominierende Rolle in dieser Zeit unsere Luftpistolenmannschaft spielte, zeigte sich, als sie wieder Sieger der Bezirksrunde wurde und auch 1975 sensationell den im Vorjahr gewonnenen Titel „Bayerischer Landessieger“ und damit den Bayerischen Landespokal verteidigen konnte.

1976 wird Kurt Pfeifer zum 1. Schützenmeister gewählt. Am 30. Mai nehmen die Feuerschützen mit einer Abordnung am Festzug anlässlich der 700-Jahr-Feier der Stadt Klingenberg teil.

Auch 1977 wurde wieder die Klingenberger Mannschaft Unterfränkischer Meister mit der Freien Pistole, und Arthur Bohlender errang die Bezirksmeisterschaft mit der Großkaliberpistole.

Bei den Bayerischen Meisterschaften wurde unsere Freie-Pistole-Mannschaft Dritter, in der Einzelwertung konnte Reinhard brand ebenfalls den 3. Platz erringen. Reinhard Brand, seit Jahren vom BSSB zu Länderkämpfen herangezogen, belegte in Pilsen gegen die CSSR mit der Freien Pistole mit 550 Ringen den 3. Platz.

Im September 1977 übernahm die Stadt Klingenberg die Patenschaft über die 3. Kompanie des Panzerbataillons 363 zu Kühlsheim. Die Vereine waren aufgerufen, sportliche Wettkämpfe mit den Soldaten zu veranstalten. Gerne beteiligten sich auch die Feuerschützen daran. Sie begründeten damit eine Tradition des sportlichen Kräftemessens und gegenseitiger Besuche.

Auch das Jahr 1978 brachte auf Bezirksebene recht beachtliche Erfolge. Fünf Bezirksmeistertitel holten die Klingenberger Pistolenschützen.

Bei den Bayerischen Meisterschaften belegte der Schüler Klaus Durschang mit der Luftpistole den 4. Platz und später bei den Deutschen Meisterschaften den 14. Rang.

Ein harter Schlag traf die Schützen in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai: Durch ein schweres Unwetter wurden die gesamten Luftgewehr- und Kleinkaliberstände vollständig zerstört, im Schützenhaus standen die Wassermassen bis zu 1 Meter 30 hoch und richteten unvorstellbar große Schäden an.

Ohne zu zögern, krempelten die Vereinsmitglieder die Ärmel hoch, renovierten das Schützenhaus und erneuerten die Schießstände. Besonders hilfreich war in dieser Stunde der Not der finanzielle Beistand des Landkreises Miltenberg und der Stadt Klingenberg, aber auch eine spontane Spendenaktion der Bevölkerung Klingenbergs beim Altstadtfest.

Am Wiederaufbau maßgeblich beteiligt waren die Patenkompanie aus Kühlsheim mit Hauptmann Bold an der Spitze und die Himmelthaler Maurerklasse unter Leitung von Meister Berninger. Während ihres Einsatzes wurde sie von Metzgermeister Josef Mohr kostenlos verpflegt.

So konnten bereits ab September die Rundenkämpfe wieder reibungslos auf den wiederhergestellten Schießständen durchgeführt werden.

Die vollständige Renovierung unseres Schützenhauses dauerte allerdings noch weitere zwei Jahre.

1979 belegte die Klingenberger Mannschaft mit den Schützen Reinahrd Brand, Günter Bayer, Detlev Eigen und Erhard Kasten mit der Freien Pistole den 3. Platz bei der Bayerischen Meisterschaft.

Weitere sportliche Erfolge folgten, so wurde zum Beispiel die Mannschaft mit der Freien Pistole 1981 und 1982 unterfränkischer Meister, in der Einzelwertung siegte Reinhard Brand. Auch bei Gaumeisterschaften und in den Rundenwettkämpfen standen die Klingenberger Feuerschützen an der Spitze.

Im Jahr 1984 wurde Sigmund Hildenbrand zum 1. Schützenmeister gewählt. Detlev Eigen wurde mit der Freien Pistole Bayerischer Meister.

Da durch behördliche Auflagen Sicherheitsanforderungen gestiegen waren, begann man in diesem Jahr, die Schießstände mit Blenden zu versehen. Ebenfalls 1984 stiftete die Stadt Klingenberg einen Wanderpokal, der mit der Patenkompanie Kühlheim ausgeschossen wurde.

Große organisatorische Arbeit war 1986 gefragt, denn das Gau-Preis- und Königsschießen für Sportpistole des Schützengaues Maintal wurde auf den Schießständen des Klingenberger Feuerschützenvereines ausgetragen. Außerdem vermerkt das Protokollbuch, dass in diesem Jahr die Heizung auf Gas umgestellt wurde.

Ein Teil der aktiven Schützen trat 1990 gemeinsam der Deutschen Schießsport Union (DSU) bei, da in den vergangenen Jahren das sportliche Interesse am Karabinerschießen gewachsen war. Jetzt konnte man auch in dieser Sportart an regulären Wettkämpfen teilnehmen.

Mit Helmut Gräbeldinger wurde 1990 das 1. Mal ein Klingenberger Schütze Gauschützenkönig.

1991 standen erneut größere Baumaßnahmen an, das Dach des Schützenhauses musste komplett erneuert werden. Und wieder leisteten viele Klingenberger Schützen freiwillige Arbeitseinsätze an den Samstagen, so dass auch diese Arbeit bald abgeschlossen werden konnte.

Brigitte Kittler nahm 1992 erstmalig an der Deutschen Meisterschaft nach der Sportordnung der DSU in Mainbullau teil. Sie konnte im Karabinerschießen in der Damenklasse den 1. Platz erringen. 1993 verteidigte sie den Titel der Deutschen Meisterin in Lachen-Speyerber erfolgreich.

Zum 1. Schützenmeister wurde 1993 Richard Schmidt gewählt.

Im Mai 1994 feierte die Bundeswehr Kühlsheim ihr 30jähriges Bestehen. Mit einigen Klingenberger Vereinen, wie Spessartbund, Feuerwehr, Weinbauverein, nahm auch der Feuerschützenverein an diesen Festlichkeiten mit einer Abordnung teil. Die Klingenberger Schützen gestalteten eine kleine Ausstellung ihrer Sportwaffen und Schützenscheiben und zeigten Beispiele der Wiederladetechnik für Sportwaffenmunition.

Des weiteren wurden um das Schießgelände ein 2 Meter hoher Zaun gezogen und weitere Blenden gebaut, um die Sicherheit weiter zu verbessern.

Am Königsball 1995 wurde Hans Kuhn zum Ehrenmitglied ernannt. Er ist sei vielen Jahren Zeugwart, eine Aufgabe, die schon sein Großvater Adam Kuhn 1896 bei der Gründung des Vereines übernommen hatte.

Chronik – 2. Jahrhundert

Ein ganzes Jahrhundert war der Feuerschützenverein Klingenberg 1896 e.V. nun alt. Vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik Deutschland haben mehrere Generationen verdienter Bürger aus Klingenberg und Umgebung den Schützenverein geführt, um die Tradition des Schützenwesens aufrechtzuerhalten.

Das war ein Grund zum Feiern!

Die Vorbereitungen für ein großes Fest konnten durch gemeinschaftliche Anstrengung fast aller Mitglieder gemeistert werden:

Verschiedene Arbeitsgruppen mussten organisiert werden.

110 Mitglieder fanden sich gemeinsam zum Jubiläumsfototermin im Pfarrsaal ein.

Eine Festschrift mit Rück- und Ausblick, Grußworten und finanzieller Beteiligung ortsansässiger Firmen wurde erstellt und verteilt.

Die Organisation eines Jubiläumsschießens mit dem Feuerstutzen für Vereinsmitglieder war ein interner Höhepunkt.

Ein Jubiläumsschießen für andere Vereine mit weit über 100 Teilnehmern wurde ausgerichtet.

Der Auf- und Abbau des Festzeltes wurde in Eigenregie geleistet.

So stellte man in vielen Stunden gemeinschaftlicher Arbeit der Mitglieder und ihrer Familien ein grandioses dreitägiges Fest vom 14. bis 16. Juni 1996 auf die Beine:

Am Freitagabend begann der Festbetrieb mit einem Country- und Westernabend im großen Festzelt auf dem Klingenberger Winzerfestplatz.

Am Samstagabend schloss sich ein stimmungsvoller Schützenabend mit den Klingenberger Musikanten an, der in der Klingenberger Bevölkerung viel Anklang fand.

Der Sonntag begann mit einem feierlichen Festgottesdienst in der Klingenberger St.-Pankratius-Kirche, den Pfarrer Dr. Dr. Dieter Feineis zelebrierte.

Nach gemeinsamem Frühschoppen und Mittagessen im Festzelt trafen immer mehr Abordnungen Klingenberger Vereine und von Schützenvereinen aus dem Gau Maintal ein, um am Festzug durch die Stadt teilzunehmen. Viele Zuschauer aus Klingenberg und Umgebung säumten die Straßen, um die blumengeschmückten Wagen, die Fahnenabordnungen, die Fußgängergruppen und traditionellen Musikkapellen zu bewundern.

Erster Schützenmeister Richard Schmidt freute sich, im vollbesetzten Festzelt neben vielen Abordnungen anderer Vereine auch etliche politische Mandatsträger vom Bundestag bis zum Stadtrat begrüßen zu können. Er deutete dies als Zeichen der Verbundenheit der Bevölkerung mit den Schützenvereinen. Diese Jahrhunderte alte Tradition der Schützenvereine müsse auch für spätere Generationen gemeinschaftlich weitergeführt werden.

Es folgten weitere Grußworte der zahlreichen Ehrengäste.

Sportleiter Randolf Koch überreichte Pokale und Preise des Jubiläumsschießens, das der Feuerschützenverein unter seiner Leitung und Organisation ausgerichtet hatte. Anschließend wurden weitere Erinnerungsgeschenke und Fahnenbänder überreicht, bevor der Festbetrieb mit Unterhaltungsmusik ausklang.

Am eigentlichen Gründungstag, dem 9. September, fand in der Klingenberger Kirche eine Heilige Messe zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder des Vereines statt, an der viele Schützen mit ihren Familien teilnahmen.

Einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr bildete die feierliche Verleihung der Sportplakette des Bundespräsidenten, überreicht durch den bayerischen Kultusminister Zehetmair in München, zu der eine sechsköpfige Delegation aus Klingenberg anreiste. Da dies während des Oktoberfestes geschah, feierten die Schützen anschließend im Schützenzelt weiter.

Im Jahr 1997 holte der Alltag die Schützen wieder ein: Das Landratsamt Miltenberg sperrte den Schießbetrieb am 1oo-Meter-Stand, bis das komplette Schießgelände in der Schlucht mit einem hohen Zaun umgeben und eine neue Mauer zwischen Pistolen- und Gewehrstand erstellt war. Außerdem mussten die Heizung im Schützenhaus sowie die Kugelfänge erneuert werden. Neue Blenden und eine neue Duellanlage sowie eine elektrische Scheibenanlage installierten die Schützen ebenfalls in Eigenarbeit, so dass ab Mitte des Jahres wieder alle Disziplinen geschossen werden konnten.

Da das Innenministerium inzwischen von den Landratsämtern eine Bedürfnisprüfung der Waffenbesitzer verlangte, mussten die regelmäßigen Übungsschießen ab jetzt nachgewiesen und dokumentiert werden, seit dieser Zeit liegen im Schützenhaus Schießbücher aus, die lückenlos geführt werden.

Sportleiter Randolf Koch verließ berufsbedingt Klingenberg und trat deshalb von seinem Amt zurück.

Ab 1998 wurde jährlich der „Allround-Pokal“ mit sechs verschiedenen Waffen in drei Langwaffen- und drei Kurzwaffendisziplinen ausgeschossen, der von Hans Kuhn angefertigt worden war.

Im selben Jahr rief der Verein auch eine Ortsvereinsmeisterschaft ins Leben. Andere Vereine und auch Einzelpersonen waren aufgerufen, sich unter fachkundiger Anleitung und Aufsicht der Schützen am Kleinkalibergewehr in der Distanz von 50 Metern zu messen. Dies fand regen Anklang in der Klingenberger Bevölkerung.

1999 machte Schützenmeister Richard Schmidt Platz für einen jüngeren Schützenmeister, damit die Tradition in die nächste Generation weitergetragen werden könne. Er zog das Resümee, dass der Verein sportlich und gesellschaftlich gut aufgestellt sei. Davon zeugten zahlreiche vereinsinternen Wettbewerbe, wie Allroundschießen, Karabinerpokal, Zielfernrohrschießen und Schwarzpulverschießen.

Michael Spall, dessen Vater schon in den 60er und 70er Jahren bei den Feuerschützen Verantwortung getragen hatte, wurde zum neuen Schützenmeister gewählt. Er hatte bereits bei der 100-Jahr-Feier und den anschließenden Bauarbeiten am Schießgelände seine Tatkraft und sein Organisationstalent unter Beweis gestellt.

Bei der Jahreshauptversammlung 1999 überreichte Schützenmeister Michael Spall die „Nadel in Gold für besondere Verdienste“ an Klaus Wüst. Inzwischen wuchs auch die Beteiligung der Schützen am Schießbetrieb nach den Richtlinien der DSU (Deutsche Schützen Union), die vor allem vom DSU-Beauftragten Klaus Kittler organisiert und betreut wurden. Auch ein gemeinsamer Ausflug ins Technikmuseum nach Sinsheim war ein voller Erfolg. In diesem Jahr sollte auch der Neubau der Toilettenanlagen im ehemaligen Schneiderbau in Angriff genommen werden.

Im Jahr 2000 wurden beim Königsball Kurt Pfeiffer zum Ehrenschützenmeister, Max Schindler, Johann Radler und Karl Gebhard zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Auch im Jahr 2001 gab es wieder Post vom Landratsamt Miltenberg: Das Bundesimmissionsschutzgesetz verlange, dass die alten Holzbohlen als Kugelfang zu entfernen seien und das Blei der Wiederverwertung zugeführt werden müsse. Natürlich erledigten die Vereinsmitglieder auch diese Auflage in umfangreicher Eigenleistung. Außerdem mussten nach heftigem Schneebruch etliche Bäume beseitigt werden, die auf die Schießbahnen gestürzt waren.

Auf Vermittlung von Heinz Fenn bekam der Feuerschützenverein im Jahr 2002 von der Stadt Klingenberg eine alte Kanone als Dauerleihgabe. Diese Kanone stammte vom ehemaligen Krieger- und Veteranenverein von 1877und war jahrzehntelang in der Burgmauer der Clingenburg eingemauert. Sie musste allerdings in mühevoller Handarbeit vollständig restauriert werden, diese Aufgabe übernahmen Klaus Wüst, Dominik Fries, Gerhard Abel, Klaus Kittler und natürlich Heinz Fenn.

Bei der feierlichen Weihe im Mai 2003 wurde sie auf den Namen „Pankratius“ getauft, dem Schutzheiligen der Katholischen Kirche in Klingenberg. Bürgermeister Reinhard Simon gab der Hoffnung Ausdruck, dass zukünftig jeder Salutschuss das Andenken an unsere Vorväter in Klingenberg aufrechterhalten und im Bewusstsein zukünftiger Generationen verankern möge.

Der erste offizielle Salutschuss wurde bei der Einweihungsfeier anlässlich der Versetzung der Hochkreuzkapelle nach Röllfeld abgegeben.

In diesem Jahr begann auch die aufwendige Renovierung der Toilettenanlage und die Außenfassade wurde neu gestrichen.

Bei den Rundenwettkämpfen konnte endlich die neu beschaffte Auswertmaschine eingesetzt werden.

Im Jahr 2004 wurde neben zahlreichen Wettkämpfen auf Gau-, Vereins- und DSU-Ebene auch die Sanierung der Sanitärräume abgeschlossen. In diesem Jahr feierten die Mitglieder zusammen mit der Bevölkerung erstmalig zwischen Weihnachten und Silvester ein stimmungsvolles Waldfest am Lagerfeuer, das sich inzwischen in Klingenberg zum festen Bestandteil des Jahres etabliert hat.

Bei der Generalversammlung des Jahres 2005 wurden Erwin Amrhein und Edgar Berberich zu Ehrenschützenmeistern sowie Robert Durschang und Otto Helm zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Da die Patenkompanie in Külsheim in diesem Jahr aufgelöst wurde, nahm der Feuerschützenverein unter Leitung des zweiten Schützenmeisters Heinz Fenn am Abschlussschießen mit Maschinengewehr, Gewehr G 36 und Pistole teil, wobei die Klingenberger Sportschützen von neun Wettbewerben acht für sich entscheiden konnten.
Auf Initiative von zweitem Schützenmeister Heinz Fenn wurde im Jahr 2005 eine Standarte angeschafft und am 27. 06. 2006 zum 110-jährigen Bestehen des Schützenvereines feierlich von Pfarrer apl. Prof. Dr. Feineis und Pfarrer Wagner unter musikalischer Begleitung der Jagdhornbläser Heimbuchental geweiht. Die Patenschaft übernahm der KK-Schützenverein Trennfurt 1924 e.V., als Fahnenbräute standen Melanie Wüst und Jasmin Amrhein zur Seite.

Im selben Jahr fanden umfangreiche Sanierungen in Eigenregie der Kugelfänge des Pistolenstandes statt.

Das beliebte Ortsvereinsschießen erreichte im Jahr 2007 einen Teilnehmerrekord von 125 Schützinnen und Schützen.

Bodo Kittler erklärte sich am 23. 03. 2008 bereit, die etwas in die Jahre gekommene Homepage des Vereines zu überarbeiten und neu zu gestalten: www.feuerschuetzenverein1896.de

Im Jahr 2009 verschönerte eine neue Küche das Schützenhaus, am 25-Meter-Stand wurde eine 2. Blende angebracht und die Blende am 50-Meter-Stand aufwendig verlängert.

Da es inzwischen neue Emissionsrichtlinien für Schießstände gab, musste im Jahr 2010 der Kugelfang am 100-Meter-Stand gegen eindringendes Wasser geschützt werden; hierzu wurde der Kugelfang komplett neu aufgebaut, überdacht und eine Bodenplatte betoniert.

Bei der Verabschiedung des katholischen Ortspfarrers apl. Prof. Dr. Dieter Feineis nahmen zahlreiche Schützen am Festakt teil. Selbstverständlich erhob auch die Kanone Pankratius zum Salut ihre donnernde Stimme. Auch die Feierlichkeiten zur 30-jährigen Partnerschaft mit der französischen Gemeinde St. Laurent d`Arce begleiten die Schützen mit der Kanone.

Am 22. 10. 2010 trat erster Schützenmeister Michael Spall aus beruflichen und privaten Gründen zurück. Zweiter Schützenmeister Heinz Fenn leitete den Verein kommissarisch bis zur Neuwahl im Frühjahr 2011, wo er erwartungsgemäß einstimmig als erster Schützenmeister bestätigt wurde.

2011 fielen zwei Motoren der Scheibenzuganlage des 50-Meter-Standes der Kleinkaliberschießanlage aus und mussten erneuert werden.

Erstellt am 2004-11-05 13:48:07 von webmaster
Aktualisiert am 2013-08-18 11:33:27 von webmaster
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